Mieten, Vermieten, Mietrecht – endlose Diskussion und passieren wird wohl wenig

Das Mietrechtsgesetz ist veraltet. Darüber gibt es wenig diskussionsbedarf. Die Regelungen sind nicht mehr zeitgemäß – ein Gesetz für Mieten, das zum Großteil noch aus dem Jahr 1916 ist und damit fast 100 Jahre gehört sicher geändert. Geändert in welche Richtung. Zu Gunsten der Mieter oder zu Gunsten der Vermieter. Die ganze Diskussion bezieht sich dabei zunehmend auf Wohnungen, die in Wien vermietet werden.

Ein guter Teil der Wohnungen in Wien sind Gemeindewohnungen oder andere geförderte Einheiten. Es geht meiner Meinung nach bei einer MRG Novelle vor allem um den Kategoriemietzins. Würde es im Moment keine Dämpfung durch diesen bei Altbauten geben, wären die Mieten in Wien wohl um einiges höher als sie jetzt sind. Und selbst jetzt entsprechen viele Mieten nicht dem Gesetz. Die Zuschläge sind völlig intransparent und müssen im Moment nicht taxativ im Mietvertrag aufgezählt werden. Es reichen Sätz wie: Auf Grund der hochwertigen Ausstattung und der besonderen Lage, guten Infrastruktur kommen Zuschläge zur Anwendung. Dann wir von einem fiktiven Mietpreis noch schnell der 25% Befristungsabschlag gerechent, damit (innerhalb des Gürtels) der Vermieter auf acht bis zehn Euro Netto kommt und schon ist der Vertrag fertig. Natürlich unterschreiben die Mieter in der derzeigien Situation. Es gibt ja einfach zu wenige, vor allem gute, brauchbare und sanierte Wohnungen im Stadtgebiet.

Warum ist das so?

Die immer strenger werdenden Auflagen und die hohen Baukosten gab es bereits vor der Wirtschaftkrise. Mit der Krise ist dann die Bautätigkeit trotz steigender Preise noch nicht in dem Ausmaß gestiegen das notwendig gewesen wäre. Dann hat Wien auf Grund der Attraktivität der Stadt noch einen enormen Zuzug. Es kommen auch viele wohhabende EU Bürger nach Wien und das treibt logischerweise die Preise. Ein weiterer Faktor ist, dass Einheiten einfach verschwinden. Aus drei nebeneinander liegenden Kategorie D Wohnungen wird eine Kategorie A mit 120m2.

All diese Faktoren lassen in einem freien Markt die Preise steigen. Der Markt ist allerdings nicht frei, sondern wird von der Politik durch die Mietobergrenzen künstlich beschränkt. Wahrscheinlich ist das auch gut so, denn ansonsten wäre für viele das Wohnen im Stadtgebiet schon unleistbar. Im internationalen Verlgeich sind Mietwohnugen in Wien immer noch günstig – egal ob Hamburg, München oder Mailand von Paris und London braucht man gar nicht reden. Günstiger Mieten geben einem Wirtschaftsraum aber auch kraft. Die Kraft, die der „kleine“ Konsument braucht um mehr auszugeben. Geht mehr in die Miete, wird weniger konsumiert. Die Miete kassieren meistens Personen, die bereits hohe Einkommen haben oder Firmen, die Vermietung als Geschäft betreiben und ich bin der Meinung, dass diese Menschen auch bei einer niedrigen Miete genügen Geld für Konsum aufbringen können.

Anders ist es bei Investitionen in die Häuser. Für die Instandhaltung der schönen Wiener Gründerzeithäuser ist viel Geld notwendig. Es sollte im Sinne der Mieter, Vermieter und der Stadt sein diese Bausubstanz zu erhalten. Dafür ist eine gewisse Höhe an Miete notwendig und wohl zusätzlich Förderungen. Ob die von den Grünen geforderte Begrenzung von EUR 7,- dafür ausreichen wird kann ich nicht beurteilen.

Eines ist aber bei einer Novelle des MRG auch klar. Es braucht bessere Regelungen für Vermieter im Umgang mit Mietnomanden. Denn natürlich treiben diese Trittbrettfahrer die Preise, denn viele Vermieter rechnen die Erträge über lange Zeiträume. Fällt die Miete für ein Jahr aus, zahlt wohl der Nachmieter mehr – sofern es die Wohnung hergibt.

Einen ausgezeichneten Kommentar zu diesem Thema gibt es auch auf von Ariel Muzicant – ein sehr interessanter Standpunkt für einen erfolgreichen Makler und Immobilienbesitzer.


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